
17. Oktober 2025: Hallo! Ich bin Anastasia Hofmann und mache das FSJ Digital beim Kreismedienzentrum Esslingen. Ich durfte bei meinem ersten großen Projekt mitwirken – dem Frederick Tag Digital. In diesem Beitrag möchte ich euch meine persönlichen Erfahrungen und einen Einblick hinter die Kulissen eines Livestreams geben.
Der Frederick Tag ist ein jährliches Event in Baden-Württemberg, das Kindern und Jugendlichen die Lust auf Literatur näher bringen soll. Es besteht aus mehreren einzelnen Veranstaltungen, eine davon ist ein Videostream mit Live-Lesungen von Autorinnen und Autoren. Ausführlich haben wir die Idee des Frederick Tags in diesem Blogbeitrag dargestellt.
In diesem Jahr fand der Frederick Tag Digital nicht wie gewohnt in einem separaten Raum statt. Wir haben diesmal alles direkt im Foyer des Kreismedienzentrums durchgeführt. Das bedeutete natürlich, dass wir beim Aufbau umdenken und vieles neu organisieren mussten.
Dazu gehörten zum Beispiel Fragen wie: Wo bauen wir auf? Wie kann der Geräteverleih weiter arbeiten? Und wie stellen wir sicher, dass uns das Tageslicht oder durchlaufendes Personal nicht stören?
Mit einem großartigen Team, guten Ideen und viel Motivation haben wir es gemeinsam geschafft, den Raum so umzugestalten, dass alles perfekt passte – von der Moderationsecke bis hin zur Technik.

Hinter den Kulissen – Von Kabelsalat bis Perfektion
Man denkt oft, man schaltet die Kamera einfach ein und legt los – aber dahinter steckt wirklich eine Menge Planung, Abstimmung und technische Arbeit.
Der Aufbau verlief insgesamt richtig gut – wir haben die Technik mehrfach getestet, nach Fehlern gesucht und sie behoben. Als der Monitor nicht funktionierte, haben wir einfach drei andere ausprobiert, bis wir gemerkt haben, dass etwas mit dem Kabel nicht stimmte. Die Perspektiven der Kameras passten anfangs nicht? Kein Problem – dann stellten wir sie eben anders hin. Natürlich haben wir auch an die Ästhetik gedacht und im KMZ nach interessanten Dingen gesucht, die sich als Dekoration eigneten. Zusätzlich haben wir noch schöne Deko aufgehängt, die den Raum richtig gemütlich machte. Die Bücher der Autorinnen und Autoren standen auf dem Tisch, sodass man sie auch im Livestream gut sehen konnte.
Da wir mit mehreren Kameras gearbeitet haben, konnten wir immer abwechslungsreiche Perspektiven einblenden. Meine Aufgabe lag vor allem im technischen Bereich: Ich war beim Technikcheck dabei, half beim Live-Mischen und achtete darauf, dass Ton und Moderation klar und deutlich zu hören waren. Damit das alles gut funktionierte, war meine volle Aufmerksamkeit gefragt – ich musste sofort startklar sein und den richtigen Zeitpunkt abpassen, denn alles war live.
Die Zusammenarbeit im Team hat super funktioniert – wir haben uns gegenseitig unterstützt, jede*r hatte eine Verantwortung und hat sein Bestes gegeben. Nach den Lesungen lief auch der Abbau erstaunlich reibungslos: Mit guter Organisation und Teamarbeit war alles schnell verstaut und wieder aufgeräumt. Es war eine gute Gelegenheit, noch einmal zu sehen, wie viele kleine Handgriffe dazugehören, damit so ein Event funktioniert.

Autor*innen hautnah – Von Einhorn-Verboten und Fuchsbildern
Die Lesungen waren spannend, abwechslungsreich und voller interessanter Einblicke. Alle sechs Autorinnen und Autoren haben nicht nur aus ihren Büchern vorgelesen, sondern auch erzählt, wie sie arbeiten, wie Geschichten entstehen, woher Ideen kommen und was sie beim Schreiben inspiriert.
Sabine Bohlmann, bekannt u.a. für die Buchreihe „Willow“, hängt viele Inspirationen, die zu ihren Figuren, Orten und Stimmungen gehören beim Schreiben über ihren Schreibtisch. Das hilft ihr bei der Visualisierung und erinnert sie daran, ihre Figuren abwechslungsreich ins Buch zu integrieren.
Rüdiger Bertram führte uns sogar durch sein Büro und erwähnte außerdem, dass sein Fensterausblick – und was dort zu sehen ist – in seinem Buch „Bookman“ vorkommt. Auf der Rückseite seines Notizbuchs hat er übrigens einen Sticker „Einhorn-Verbot“, weil er versprochen hat, kein Buch über Einhörner zu schreiben.
So einen Einblick in die Gedanken der Autorinnen und Autoren bekommt man selten so offen – und dadurch wird deutlich, wie viel Überlegung und Kreativität in einem Buch steckt.
Mein persönliches Highlight war die Autorin Franziska Biermann. Sie überraschte die Kinder mit einer kreativen Mitmach-Aktion: Sie forderte die Zuschauer*innen und Moderator*innen in einem Livetutorial auf, den Fuchs aus ihrem Buch selbst zu zeichnen.
Eine Schulklasse hat sogar per E-Mail ganz viele selbstgemalte Fuchsbilder geschickt – schön, dass alle so viel Freude daran hatten!
Unsere Moderator*innen Tillmann Rau und Ulrike Wörner waren sehr schlagfertig, was zu unterhaltsamen Gesprächen mit den Autor*innen führte. Im Livestream schalteten sich zahlreiche Schulklassen, aber auch einzelne Zuschauer*innen zu. Viele Kinder waren sehr neugierig, stellten Fragen und bekamen ausführliche Antworten von den Autor*innen.

Mein persönlicher Rückblick
Ich habe in diesen zwei Tagen unglaublich viel gelernt – vor allem darüber, wie viel Arbeit, Planung und Kommunikation hinter einem Livestream stecken. Es braucht gute Zusammenarbeit, damit alles reibungslos läuft.
Außerdem habe ich einen Einblick in die Welt der Autorinnen und Autoren bekommen – wie sie denken, was sie inspiriert und wie unterschiedlich ihre Werke entstehen.
Für mich persönlich war es eine großartige Erfahrung, hinter die Kulissen schauen zu dürfen und selbst ein Teil davon zu sein.
Ich fand es aufregend, mitwirken zu können und Verantwortung zu übernehmen. Und am schönsten ist natürlich das Gefühl, dass wir mit dem Frederick Tag Digital vielen Zuschauerinnen und Zuschauern eine Freude bereiten konnten.