
06. November 2025: Am Mittwoch ist in unseren Plochinger Räumen eine neue Schüler-AG rund um Robotik, Making und Prototyping gestartet. Im Mittelpunkt stehen die WILMA-Tüftelbausteine – ein Open-Source-Baukastensystem, mit dem Schülerinnen und Schüler eigene Ideen rasch in funktionierende Modelle umsetzen können.
Der besondere Reiz der Bausteine liegt in ihrer Offenheit: Sie lassen sich mit 3D-Druckern selbst herstellen und mit einfachen Materialien wie Eisstäbchen oder Rundhölzern kombinieren.
Entwickelt wurden die Bausteine vom österreichischen Medienpädagogen Steven Marx. Sein Ziel war es, ein frei zugängliches, reproduzierbares System zu schaffen. Am Telefon erklärt er uns:
„Mir ging es darum, Werkzeuge zu schaffen, die unabhängig von Firmenstrukturen sind, also frei zugänglich, reproduzierbar und von allen weiterentwickelbar.“
Alternative zu kommerziellen Robotik-Sets
An vielen Schulen in Baden-Württemberg sind Robotik-Sets großer Hersteller im Einsatz. Das Landesmedienzentrum hat in den vergangenen Monaten mehrere hundert Lego- und Fischertechnik-Sets ausgegeben. Diese Baukästen sind bewährt, bringen aber auch Nachteile mit sich: hohe Kosten, keine Kompatibilität mit anderen Systemen und das Risiko, dass Produkte vom Markt verschwinden. Zusätzliche Sets und Ersatzteile sind dann oft schwer zu beschaffen.
Die WILMA-Bausteine (WILMA steht für “Wie lernen durch Machen”) setzen hier an. Sie können mit einem 3D-Drucker beliebig oft nachproduziert werden. Wer keinen Drucker besitzt, kann die Bauteile hier bestellen oder von einem Dienstleister herstellen lassen. Das offene Design hält die Zahl der Bauteile überschaubar und ermöglicht vielfältige Einsatzmöglichkeiten. In Kombination mit handelsüblichen Elektro-Motoren und Mikrocontrollern lassen sich smarte Modelle realisieren und programmieren – ein idealer Einstieg in Robotik und Coding.

Erste Challenge: Der höchste Turm
In der neuen AG tüfteln zehn Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen des Plochinger Gymnasiums. Nach einer kurzen Einführung stand gleich die erste Aufgabe an: Aus einer begrenzten Zahl an Bausteinen und Eisstäbchen sollte ein möglichst hoher Turm entstehen.
Was einfach klingt, entwickelte sich schnell zu einem spannenden Experiment über Stabilität, Materialeigenschaften und kreative Lösungswege. Abschauen war ausdrücklich erlaubt, denn beim Making gilt „Ideenklau“ als Zeichen der Wertschätzung – selbstverständlich unter der Bedingung, dass der Ideengeber benannt wird.
Die AG läuft über 13 Wochen. Jede Einheit stellt die Teilnehmenden vor eine neue Herausforderung – zunächst zu Stabilität und Mechanik, später mit Elektronik und Programmierung. Unser Ziel ist es, neue Lernformate im Bereich Making, Robotik sowie Informatik zu erproben und zu prüfen, ob die WILMA-Bausteine eine echte Alternative zu etablierten Robotik-Sets darstellen.
In den kommenden Wochen werden wir über die Fortschritte und Ergebnisse der AG berichten.
Wenn wir Ihr Interesse an den Wilma Tüftelbausteinen geweckt haben, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.