Workshopbericht: Lost in Leinfelden

In einem düsteren Raumschiffwrack.

26. Juli 2023: Eine Raumschiffmission in ferner Zukunft. Asteriodenhagel und Notlandung auf unbekanntem Planeten. Rettende Alienstation in über 100km Entfernung.
So beginnt der Montagmorgen Mitte Juli für 15 Schülerinnen und Schüler der Immanuel-Kant-Realschule. Es ist Projektwoche und die 7. – 9.-Klässler, die sich für den “Robotik-Workshop” angemeldet hatten, stellen plötzlich fest, dass sie sich mitten in einer Geschichte befinden, in der sie als Raumschiff-Crew im Weltraum verschollen sind. Erzählt wird die Geschichte, vom Medienpädagogen des KMZ Esslingen Robert Rymeš und Techniklehrer Sven Ulrich, visuell untermalt mit Bildern der KI-App Midjourney. Die Aufgabe der Jugendlichen ist klar: Sie müssen ein Fahrzeug aus den Trümmerteilen des Raumschiffs bauen, das sie sicher zur Alienstation bringen soll.

Hände eines Schülers beim Auseinandernehmen eines Lautsprechers.

Alle Schülerinnen und Schüler haben Elektroschrott von daheim mitgebracht: alte Radios, Automonitore, Gaming-Controller. In Wirklichkeit ist es aber kein irdischer Technikmüll, sondern die Trümmerteile des Raumschiffs, in denen die Schüler-Crews nach verwertbarem Baumaterialen suchen. Beim Auseinanderschrauben finden sie Motoren, Lautsprecher und kleine LED-Leisten, aber auch andere für die Konstruktion und Gestaltung nützliche Materialien. Ein Monitorrahmen wird später zum Fahrgestell. Der Kopf eines Epiliergeräts sieht aus, als ob er im Weg liegende Felsbrocken zermahlen könnte. Und die Klinge eines Mixers könnte vielleicht an der Fahrzeugfront feindlich gesinnte Aliens zerhexeln?

Coding-Arbeitsblatt und verschiedene Kabel.

Am zweiten Tag “finden” die Crews in den Resten des Raumschiff auch noch zwei Elektromotoren mit Getriebe und eine programmierbare Steuereinheit: Genauer gesagt einen Calliope Mini, glücklicherweise mit Handbuch, denn diese “Hochtechnologie” wird es auch in mehreren tausend Jahren noch geben. Sogleich machen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Microcontroller vertraut, lernen wie sie mit einer einfachen visuellen Programmiersprache angeschlossene Motoren zum Laufen, LEDs zum Leuchten oder Töne zum Klingen bringen.

Ausgefülltes Arbeitsblatt

Am Mittwoch wird es Zeit einen Plan zu machen. Wie soll das Fahrzeug aussehen und was muss es können? Davon abhängig ist die Beschaffenheit des Planeten. Wie ist das Klima dort? Gibt es Leben auf dem Planeten? Drohen sogar Gefahren? Nachdem jedes Team seinen Planeten definiert und einen individuellen Plan erstellt hat, kann der Bau sowie die Programmierung des Raumfahrzeugs begingen.

Zwei Hände schrauben an einem selbstgebauten Auto.

Endlich fertig ist das Gefährt am Donnerstagmorgen. Danach müssen die Ergebnisse dokumentiert werden. Mit Greenscreen, iPads und iMovie-Trailern erstellen die Teams kurze Videos, in denen sie die Vorzüge Ihrer Fahrzeuge anpreisen.

Zwei Schüler von hinten vor einem Greenscreen mit Tablet.

Am Ende schaffen es alle Raumfahrerinnen und Raumfahrer erschöpft aber glücklich zur Alienstation und treffen auf gastfreundliche Außerirdische.
Sie sind Lehrkraft und möchten Ihre Schülerinnen und Schüler auch einmal auf Weltraummission schicken? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht!

Vier fremdartig aussehende Aliens.

PS: Herzlichen Dank an Florian Greth von Tinkertank für den Storytelling-Tipp!