14. Juni 2024: Nachdem wir vor einigen Wochen darüber berichtet haben, wie wir über mehrere Monate eine Grundschule bei der Entwicklung eines speziellen Jugendmedienschutzcurriculums begleitet haben, möchten wir den Blick nun etwas weiten. Im Folgenden zeigen wir auf, warum die Erstellung eines allgemeinen Mediencurriculums für jede Schule eine zentrale Maßnahme der Schulentwicklung ist und wie wir Sie als Kreismedienzentrum bei diesem Prozess unterstützen können.
Warum ein Mediencurriculum wichtig ist
Die Entwicklung eines Mediencurriculums ist kein zwingendes Muss für Schulen, jedoch stellt sie eine wichtige Maßnahme dar, um den Bildungsplan in Baden-Württemberg zu erfüllen. Laut diesem Plan sind alle Schulen verpflichtet, die Leitperspektive Medienbildung fächerübergreifend und spiralcurricular zu unterrichten. Ein Mediencurriculum ist somit ein essenzieller Bestandteil der Schulentwicklung und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Bildungsqualität bei.
Ein klar strukturiertes Mediencurriculum fördert die Bildungsgerechtigkeit, indem es sicherstellt, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleichen Inhalte vermittelt bekommen – unabhängig von der individuellen Medienaffinität der Lehrkräfte. Es schafft zudem Sicherheit und Orientierung im Lehrerkollegium, da alle wissen, wie Medienbildung an ihrer Schule vermittelt wird. Dies unterstützt die Lehrkräfte, indem passende Lehr- und Lernmaterialien bereitgestellt werden, was den Unterricht erleichtert und bereichert.
Wichtige Hinweise zur Entwicklung eines Mediencurriculums
Ein Mediencurriculum sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten der jeweiligen Schule abgestimmt sein. Dies umfasst die Zusammensetzung der Schülerschaft, die Vorerfahrungen der Lehrkräfte und die technische Ausstattung der Schule. Jede Schule sollte ein eigenes Medienteam bilden, das den Prozess startet, organisiert und strukturiert. Arbeitsgruppen entwickeln dann die konkreten Inhalte des Curriculums. Diese Arbeitsgruppen werden vom ganzen Kollegium gebildet, denn alle sollen Medienkompetenzen vermitteln können.
Ein Mediencurriculum muss nicht von Grund auf neu entwickelt werden. Es ist sinnvoll, auf bereits bewährte und stattfindende Unterrichtsmethoden zur Medienbildung zurückzugreifen und sich darüber zu informieren, wie andere Schulen diesen Prozess gestalten.
Die Verbindlichkeit des Mediencurriculums ist entscheidend. Es sollte vom gesamten Kollegium getragen werden und auch Lehrkräfte einbeziehen, die bisher wenig Erfahrung im Unterricht mit digitalen Medien haben. Ein Mediencurriculum ist zudem kein statisches Dokument. Es sollte kontinuierlich überprüft, angepasst und aktualisiert werden, um den sich verändernden Anforderungen und Entwicklungen gerecht zu werden.
Unterstützungsmaßnahmen des Kreismedienzentrums
Das Kreismedienzentrum Esslingen bietet umfassende Unterstützung bei der Entwicklung eines Mediencurriculums an. Dies beginnt mit einer Vorbesprechung mit dem Medienteam der Schule, um die Besonderheiten der Schule zu klären – darunter die Zusammensetzung der Schüler- und Lehrerschaft sowie die technische Ausstattung.
In dieser Phase wird auch die Darstellung des Mediencurriculums abgestimmt, beispielsweise ob es in tabellarischer Form erfolgen soll. Weiterhin wird geklärt, wie die Lehrer-Arbeitsgruppen eingeteilt werden sollen – nach Fächern oder nach Klassenstufen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Feststellung des Fortbildungsbedarfs. Dies kann allgemeine Medienbildung, konkrete Unterrichtsszenarien zur Medienbildung oder medientechnische Schulungen wie der Einsatz von Tablets betreffen. Oft entsteht aus dem Mediencurriculum ein Fortbildungsbedarf im Kollegium. Das Kreismedienzentrum steht hier beratend und unterstützend zur Seite.
Einladung zur Zusammenarbeit
Wir laden alle interessierten Lehrkräfte und Schulen herzlich ein, sich bei Fragen, Interesse oder speziellen Wünschen an das Kreismedienzentrum Esslingen zu wenden. Gemeinsam entwickeln wir ein individuelles und passgenaues Angebot, das Ihre Schule optimal bei der Entwicklung eines Mediencurriculums unterstützt. Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Interesse an unsere Mitarbeitenden Laura Laschet und Jan Hartwig.