08. November 2024: „Es ist so wichtig, das Gesicht zu einem Namen zu kennen,“ sagt Marcel Dietrich vom Kreismedienzentrum Neckar-Odenwald-Kreis während der Vorstellungsrunde. Es ist der Start zum ersten medienpädagogischen Netzwerktreffen der Mitarbeitenden der kommunalen Medienzentren (MZ) in Baden-Württemberg. 19 Lehrkräfte, Medienpädagoginnen, Techniker und FSJler aus neun MZ begegneten sich am 09. November bei uns – zum übergrößten Teil – zum ersten Mal live in Person. Natürlich gibt es bereits Vernetzungsstrukturen. Der Austausch zwischen den Mitarbeitenden unterhalb der Leitungsebene war aber bisher auf wenige persönliche Bekanntschaften begrenzt.
Damit soll jetzt Schluss sein. „Klar, jeder Landkreis und jede Stadt haben ihre Eigenheiten, aber die Herausforderungen, sei es der Jugendmedienschutz, Digitalisierung von Schulen, Erprobung von Making-Konzepten sind doch überall ähnlich,“ sagt Tobias Gäckle-Brauchler, unser Co-Organisator aus dem Zollernalbkreis.
Im anschließenden kollegialen Austausch werden auch gleich die ersten Pflöcke eingerammt. Die Koordination bleibt vorerst bei Robert Rymeš (KMZ Esslingen) und Tobias. Sie werden sich darum kümmern, dass im kommenden Jahr jeweils ein Treffen online sowie eines in Präsenz stattfinden wird. Die Ziele sind schnell ausgemacht: Persönliches Kennenlernen, kollegialer Austausch, Teilen von Materialien, kollaborative Entwicklung von Konzepten. Welche Mitarbeitenden welcher Medienzentren sollen vernetzt werden? Alle! Gemeinsame Plattform wird das vorhandene Forum der Medienzentren sein.
Nach der Mittagspause startet ein Barcamp. Den größeren Teil der Session-Vorschläge formulieren die Teilnehmenden als Fragen: Wie richte ich einen Makerspace ein? Sinnhaftigkeit von Jugendmedienschutz-Schülerworkshops an den Schulen? Welche Erfahrungen mit Computerspielen im Unterricht gibt es? etc. Auch wenn aus zeitlichen Gründen nicht alle Vorschläge berücksichtigt werden können, zeigt dies, wie groß der Bedarf nach Austausch ist.
Am Ende klingt ein Satz von Wolf Biermann nach, den unser Leiter, Jochen Keil, bei der Begrüßung zitierte: „In der Nähe von Widrigkeiten entsteht Kreativität.“ Könnte unsere Initiative zur Vernetzung der MZ-Mitarbeitenden eine mögliche Antwort auf die knapper werdenden Mittel von Kommunen und Land sein? Es riecht ein bisschen nach Aufbruch.